Auch der Bennybär hat natürlich ein paar Macken, die mich nerven – er kann keine Pfütze auslassen, ohne sich von oben bis unten einzuferkeln und er klaut alles Essbare, was in erreichbarer Nähe ist. Trotzdem liebe ich diesen Hund und bin jeden Tag glücklich, genau ihn an meiner Seite zu haben. Für mich überwiegen nämlich ganz eindeutig seine positiven Seiten: Er liebt es mit mir zu arbeiten, er hat immer gute Laune und er kann auch einfach mal abschalten, wenn nichts zu tun ist – kurzum: er ist für mich der perfekte Begleiter und über die kleinen Macken kann ich inzwischen schmunzeln. Und genau das ist das Prinzip der Positiven Psychologie – eine Idee, von der alle Hundehalter nur profitieren können. Also auf zum Perspektivwechsel!
Wenn der Hund jagt, anderen Hunden unfreundlich begegnet oder Fremde ankläfft, wird intensiv an dem „Problem“ gearbeitet. Da werden Hundetrainer aufgesucht, ein Plan aufgestellt und täglich trainiert, um das Problemverhalten möglichst schnell abzustellen. Aber mal ehrlich: so aufwändig hatte man sich das Zusammenleben mit dem Hund nicht vorgestellt…Doch es geht auch anders! Wäre es nicht viel schöner, sich auf die Stärken seines Hundes zu konzentrieren und diese zu fördern, statt sich auf die Schwächen zu konzentrieren? Genau das bedeutet Positive Psychologie!
Positive Psychologie für Hunde – was ist das und warum macht es solchen Spaß?
Natürlich liegt uns allen am Herzen, dass unsere Hunde sich wohlfühlen. Hundehaltern war längst klar, was jetzt auch Studien belegt haben: Glückliche Hunde sind gelassener im Alltag, sie sind gesünder und sie zeigen weniger unerwünschtes Verhalten. Dass unsere Hunde sich wohlfühlen, dafür sorgt die Positive Psychologie! Ihre drei Säulen lassen sich sehr gut vom Menschen auf den Hund übertragen: Sorge für positive Emotionen, stärke positive Eigenschaften und schaffe ein positives Umfeld. Der Fokus geht also bewusst weg von dem eigentlichen Problem – und hin zu mehr Ausgeglichenheit und Freude im Alltag. Ein Umdenken, dass uns Menschen oft schwer fällt, sich aber ungemein lohnt!
Die Werkzeugkiste der Positiven Psychologie
Egal ob man sein Leben mit einem ganz normalen Vierbeiner oder mit einem „Problemhund“ teilt: Von Positiver Psychologie profitieren alle Hunde! Fernab von jedem Herumdoktorn an Problemverhalten geben die Autorinnen Maria Hense und Christina Sondermann darum viele praktische Tipps, um Hund und Mensch einfach glücklich zu machen. Wie man eine positive Bilanz zieht – die man ruhig ein bisschen schönfärben darf – erklären die beiden ebenso wie man zum Talentscout für den eigenen Hund wird und seine „Superdog“-Fähigkeiten herausfindet. Denn wenn der Hund seine ohnehin vorhandenen Stärken ausleben kann, verschafft ihm das jede Menge Erfolgserlebnisse – und das macht garantiert gute Laune! Der ganze Praxisteil ist dabei wie eine Werkzeugkiste aufgebaut – was für den eigenen Hund passt, nimmt man sich einfach heraus. Einfacher und motivierender geht es kaum!
Empowerment: Hunde an die Macht!
In unserem oft hektischen Alltag müssen sich unsere Hunde allzu oft anpassen und einordnen: Wir Menschen bestimmen, wann Zeit für einen Spaziergang ist, wo es lang geht und welchen Hundesport wir zur Beschäftigung ausüben wollen. Hunde sind aber genau wie wir nur dann glücklich, wenn sie zumindest einen Teil ihres Lebens selbstständig gestalten können. Mit den Methoden des Empowerment Trainings können wir genau diesen Mut, selbst Entscheidungen zu treffen, fördern. Empowerment macht Hunde geistig stärker und sie lernen, innerhalb gewisser Grenzen für ihr eigenes Wohlbefinden zu sorgen. So können unsere Hunde in den meisten Alltagssituationen gelassen reagieren: Kenn ich – Kann ich – Muss ich aber nicht! Wie man Hunde auf dem Weg zu so viel innerer Ruhe begleitet, erklären Maria Hense und Christina Sondermann ausführlich und anhand vieler praktischer Beispiele. Reich bebildert und Schritt für Schritt erklärt macht „Perspektivwechsel“ direkt Lust aufs Loslegen und Ausprobieren!
Perspektivwechsel – Hundehaltung artgerecht
Sinnvoll abgerundet wird der „Perspektivwechsel“ durch ein paar Gedanken: Was braucht mein Hund eigentlich zum Glücklichsein? Denn je besser man die Bedürfnisse seines Vierbeiners kennt, desto eher kann man ihm ein Umfeld bieten, in dem er sich rundum wohl fühlt – ganz im Sinne der Positiven Psychologie! Maria Hense und Christina Sondermann haben in ihrem Buch einen echten „Perspektivwechsel“ geschafft – nirgendwo wird der moralische Zeigefinger erhoben, dass wir an unseren Problemen gewissermaßen selbst Schuld sind – Positive Psychologie auch für den Leser!
„Perspektivwechsel“ von Maria Hense und Christina Sondermann ist erschienen im Cadmos Verlag, ISBN: 978-384042035-1, Preis: 19,95 €
„Perspektivwechsel“ von Maria Hense und Christina Sondermann ist locker zu lesen und macht von vorne bis hinten einfach Spaß. Das Buch holt den Leser dort ab, wo er gerade steht und begleitet Mensch und Hund auf dem Weg zu einem entspannteren, zufriedenerem Leben – ein Must Have für alle Hundehalter!
Alle Fotos von Anette Lüke, Verwendung mit freundlicher Genehmigung des Cadmos Verlages
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